Sternenfahrt ins Neue Jahr
geschrieben am 19.12.2012 11:55Reisen zu Kultur-Sternen, die an klaren Nächten Herz und Geist erwärmen. Ein Kunst-Universum von Anfang bis zum Ende: mit Reisen nach Ravenna, Detroit und Indien bzw. zur Galerie Unart und zum Pyramidenkogel.
Während man dem Stern von Bethlehem bis ins nächste Jahr zum Dreikönigstag folgt, sind es mehrere kulturelle Gestirne, die zum Jahreswechsel die Bruecke hell erleuchten. Natürlich werden, wie von den Mayas prophezeit, die Himmelskörper dabei nicht von selbigen fallen und selbst der Turm auf dem Pyramidenkogel bekommt einen architektonisch beachtenswerten Nachfolger. Ein solcher wird für die Galerie Unart, die nun ihre Pforten endgültig schließt, gesucht. Dabei wird es wohl starker Kräfte bedürfen, das kulturelle Leben gleichartig zu erhalten. Ein Mann wie Theoderich der Große, dessen Leben und Wirken in der Ravenna-Ausstellung im Landesmuseum ein Teilaspekt ist oder jemand wie der von Karl May geschaffene vermögende Abenteurer Kara Ben Nemsi würden wohl reichen.
Die Spuren, die sie hinterlassen haben, stammen aus einer vergangenen Zeit, doch mit der Dezember/Jänner-Doppelausgabe kann man in die Gegenwart sowie in die Zukunft reisen. Etwa mit Kunstkalenderblättern, die vom Herzen kommen und dem „Rad der Zeit“ oder wie bei Helga Gasser den Jahreszeiten folgen. Die Zeit wird bei Gertraud Parsons in der BV-Galerie in Klagenfurt transparent gemacht. Bei Gernot Fischer-Kondratovich nimmt sie im MMKK und gerade in der Bäckerstrasse in Wien einen „großen Platz“ bzw. mit Jürgen Lagger den „Newski Prospekt“ ein.
Wer Zeit hat, der kann auch Reisen. Mit Kondratovich zu Luftschlössern, Himmelsbrücken und zum Mond. Mit Valentin Oman zu markanten Menschengestalten nach Montenegro, Marokko, in den Jemen und nach Indien. Mit dem Autor Constantin Göttfert in der „Vor.Lese“ nach Detroit oder nach Oulu und ins Musilhaus nach Klagenfurt. Wichtig ist es, einen guten Reiseführer zu haben, denn ähnlich dem komplexen Sternensystem können auch Reisen auf Erden kompliziert sein. Mögliche Reiserouten erfährt man im „Atlas eines ängstlichen Mannes“, die zu Advent nach Oberkärnten führen. Die Museumsreise geht dieses Mal nach Oberösterreich, um Landes- und Interessenkultur zu vereinen.
Der Himmel kennt keine Grenzen und so leuchten die Sterne auf beiden Seiten der Karawanken gleich hell. Auf den Spuren von Hugo Wolf wandelt die junge „Konse“ Studentin Mateja Potočnik aus Slovenj Gradec, die mit Auftritten im Musikverein und bei der Jeunesse Kärnten ihren Traum von einer großen Karriere einige Schritte näher kommt. Gerade in der Weihnachtszeit und rund um das Neue Jahr bieten sich Kooperationen des „Miteinanders“ an, so im Rahmen der EU-Kulturhauptstadt Maribor, in den weihnachtlichen Liedern des Oktet Suha und in der Zusammenarbeit der slowenischen Volksgruppe (KKZ) mit dem Kärntner Landestheater.
Gründe zum Feiern durch Jubiläen und runde Geburtstage gab es so einige, doch sollte man auch bedenken, von welchen bedeutenden Kulturschaffenden man Abschied nehmen musste. Vielleicht begibt man sich dabei auf die Spuren der Engel, die als Boten Gottes im Schloss Albeck ihre Funktion erfüllen. Und schließlich sollte man wieder zur gemeinsamen Freude über den prallgefüllten Kultur-Sterne-Himmel zurückkehren oder wie es in der Kolumne von Naked-Lunch-Mastermind Oliver Welter so schön heißt: „Wir sind hier um uns zu umarmen“.
Infos und Bilder: www.bruecke.ktn.gv.at
DIE BRUECKE – kaernten.kunst.kultur
Redaktion: CR u HG Günther M. Trauhsnig